Restaurants nutzen Facebook für ihre Werbung. Nur: Viele Facebook-Posts haben ein geringe Reichweite und werden damit kaum beachtet.
Das muss nicht sein. Mit wenigen Kniffs kannst du mit deinen Posts mehr Personen und damit auch mehr für dein Restaurant erreichen.
Bevor wie dir zeigen wie du die Reichweite erhöhen kannst, erklären wir kurz, warum sie überhaupt oft gering ist.
Warum sehen so wenige User die Posts meiner Seite?
Im Januar 2018 kündigt Marc Zuckerberg in einem Facebook-Post an, dass Usern künftig wieder vermehrt Beiträge von Freunden und Familie angezeigt werden sollen. Mit anderen Worten: Facebook soll wieder zum Freunde-Netzwerk werden und Nutzer weniger Beiträge von Unternehmen, Organisationen und News-Medien sehen. Keine guten Nachrichten für dich, wenn du eine Facebook-Seite für dein Restaurant hast.
Doch der Richtungswechsel kommt nicht von ungefähr. Fast 90 (!) Prozent aller Marketing-Leute weltweit setzen auf Facebook als Verbreitungskanal.
(Quelle: Sproud Social)
Alle produzieren Content, Posts und Werbeanzeigen à gogo. Ende 2017 wurden die User regelrecht damit geflutet. Das bedeutet, dass alle Betreiber von Facebook-Sites zusammengenommen pro Sekunde Hunderttausende von Posts abgesetzen. Neuigkeiten von Freunden drohten in der Flut unterzugehen und mussten schon fast mit der Lupe gesucht werden.
Der neue Facebook-Algorithmus zeigt grosse Wirkung:
- Einen neuen Post eines Unternehmens bekommen heute im Schnitt nur noch 5 Prozent der Fans der jeweiligen Seite zu sehen.
Tja, das ist für Seitenbetreiber enttäuschend, ja frustrierend. Da hat man eine Community aufgebaut und dann nützt sie einem nichts, weil man sie gar nicht erreicht. Oder?
Nicht ganz. Die gute Nachricht: Restaurants und auch andere Fansites können organisch noch immer deutlich grössere Reichweiten erzielen. Das ist gar nicht sooo schwer. Mit den folgenden 5 Tipps kannst du die Reichweite deiner Poste markant erhöhen.
1. Liefere Infotainment, nicht Werbung
Biete deinen Nutzern mit jedem Post einen Mehrwert. Poste also nicht reine Werbebotschaften. Sonst ergeht es dir so:
Sei informativ - oder unterhaltsam. Im Idealfall sogar beides. Natürlich willst du auf dein Unternehmen, dein Angebot und deine Events aufmerksam machen. Werbung sollte aber indirekt konzipiert sein und nicht im Vordergrund des Beitrages stehen. Geht es um reine Werbung, dann nutze dafür besser Facebook Ads.
Wichtig! Bevor du den Post publizierst: Versetze dich in die Rolle deiner Fans und stelle dir die Frage "Würde mich dieser Post wirklich ansprechen?" Sei ehrlich und selbstkritisch! Solange du die Frage mit Nein beantwortest, feile lieber nochmal am Post. Spreche mit KollegInnen - vielleicht hat ja noch jemand eine zündende Idee. Und ja: Es dauert durchaus seine Zeit, bis ein Post wirklich sitzt. Auch der Post vom Team Tim Raue ist keinesfalls einfach so aus den Wolken gefallen:
Eigentlich "nur" ein Job-Angebot - aber es wurde trotzdem auch von vielen geliked, die sich nicht für den Job interessieren. Einfach weil der Beitrag Witz und Charme hat. Und auch damit wird indirekt schon wieder Werbung für das Restaurant gemacht.
2. Setze auf die Kraft der Bilder
Facebook belohnt Bilder und Videos, die direkt in das Netzwerk hochgeladen werden, gegenüber Link-Posts. Der Grund: Facebook will nicht, dass die Nutzer die Plattform verlassen. Sie sollen möglichst lange auf Facebook bleiben. Bei jedem Klick in das Online-Universum ausserhalb des Netzwerks besteht die Möglichkeit, dass die Nutzer erst mal für einige Zeit weg sind.
Natürlich ist jeder Klick auf die eigene Website enorm wertvoll. Denn die Besucher-Traffic-Analysen liefern wertvolle Einblicke. Zum Beispiel, bei welchen Usern es sich lohnen könnte, im Nachgang mit weiteren Werbemassnahmen (Remarketing) auf das Restaurant oder spezielle Events/Angebote aufmerksam zu machen.
Du darfst durchaus Links zu eurer Website posten. Allerdings solltest du das in der Bildbeschreibung tun. Oder in einem Kommentar unter dem Bild bzw Video. Zum Beispiel so (bitte auf "Mehr anzeigen" klicken im Post - sonst siehst du den Link nicht):
Bilder und Videos werden schneller gelikt, weil sie Eyecatcher sind. Jede Interaktion verhilft dir zu mehr Reichweite. Deshalb sind im Bilder und Videos gut für deine Reichweiten.
Noch ein Wort zur Bildqualität: Während auf Instagram die Qualität sehr gut sein muss, um im ganzen Feed aufzufallen, funktionieren auf Facebook neben schönen Bildern vor allem auch authentische. Auch solche, bei denen etwas schief geht oder die nicht ganz ideal sind. Es braucht also nicht immer unbedingt eine Traumkulisse wie die des Bergrestaurant Aescher oben – auch wenn es definitiv nicht schadet 😉
3. Fordere zum Kommentieren auf
Die Reichweite eines Posts auf Facebook hängt vor allem davon ab, wie stark die Fans mit dem Beitrag interagieren. Jedes Like, jeder Kommentar und jeder Share führt zu mehr Reichweite. Von allen Reaktionen gewichtet das soziale Netzwerk Kommentare am höchsten. Ein Beitrag mit 30 Kommentaren wird deutlich mehr Usern angezeigt als ein Beitrag mit 30 Likes.
Wie könnte das in der Praxis aussehen? Nehmen wir einmal an, du möchtest deinen treuen Gästen einen Voucher deines Restaurants anpreisen. Also quasi jetzt zahlen, später konsumieren. Dieses Konzept kann Restaurant-Betreibern helfen, die Corona-Krise besser zu überstehen. In diesem Fall kannst du ganz einfach etwas dafür tun, dass User deinen Beitrag kommentieren. Fordere sie zum Beispiel auf, in den Kommentaren eine Freundin oder einen Freund zu erwähnen ("taggen"), mit denen sie gerne den Voucher einlösen würden.
Wenn du einen guten Draht zu einigen Stammgästen hast, frage sie über einen anderen Kanal doch kurz an, ob sie nicht einen Voucher erwerben und einen Kommentar schreiben wollen. Organisiere das vielleicht vorab sogar in einer WhatsApp-Gruppe und gib eine Zeit an, ab wann der Post online ist. Je mehr Menschen ziemlich bald nach der Veröffentlichung mit einem Kommentar reagieren, um so eher zeigt ihn Facebook weiteren Menschen im Newsfeed an, umso eher kommen weitere Reaktionen...
4. Zeige Gefühle
Studien zeigen, dass Posts mit Emotionen deutlich höhere Reichweiten erzielen. Emotionen schaffen eine Nähe zu den Menschen. Wenn wir Emotionen von anderen Menschen wahrnehmen, reagieren wir in aller Regel darauf. Wenn uns ein Kleinkind anlacht, ruft das bei uns mindestens auch ein Lächeln hervor. Wenn ein Mensch neben uns weint, versuchen wir zu trösten.
(Quelle: Fanpage Karma)
Facebook als soziales Netzwerk funktioniert nach solchen psychologischen Regeln. Ob Freude, Trauer, Ärger oder Liebe - diese Art Gefühlsäusserungen rufen Reaktionen hervor. So erhält ein charmantes Danke mit Sicherheit Reaktionen, denn Dankbarkeit ist Freude und Freude ist eine der vier menschlichen Grundemotionen.
Und schon geht es weiter mit den Tipps für die Facebook-Posts.
5. Baue eine persönliche Bindung auf
Dazu gehört auch, dass dein Content authentisch ist. Denn wer Inhalte woanders abkupfert und als seine eigenen ausgibt, ist bei vielen schon untendurch. Das ist nicht authentisch und damit nicht glaubwürdig. Sei offen und schreibe in kritischen Situationen ruhig, was in dir vorgeht. Wenn das Restaurant wegen Corona schliessen muss, lass deine Fans wissen, was das für dich und dein Team ganz konkret bedeutet. Welche Entscheidungen ihr treffen müsst. Und mit was für Problemen ihr zu kämpfen habt.
Für erfolgreiches Community-Building ist es auch wichtig, deine Fans aktiv einzubeziehen. Eine gute Möglichkeit ist, sie nach ihrer Meinung zu fragen. Zum Beispiel, welches Gericht sie in der kommenden Woche lieber auf der Speisekarte wollen: A oder B? Wie bereits gesagt: Jede Reaktion deiner Follower auf Social Media steigert das Engagement und damit die Relevanz mit welcher dein Account eingestuft wird. Darüber hinaus fühlen sich deine Follower dadurch auch wertgeschätzt.
Zum Abschluss noch ein kurzer Hinweis: Wusstest du, dass du das Reservierungssystem aleno auch direkt in deine Facebook-Site, sowie Google My Business integrieren kannst? Und natürlich auf deiner eigenen Website in dem Look'n'Feel deines Restaurants. Ganz ohne Fremdwerbung.
Wir wünschen euch viel Erfolg mit euren nächsten Facebook-Posts. Weitere Tipps und die Möglihckeit, selber Fragen zu stellen, findest du auch in unserer Community.
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