Ein US-amerikanisches Restaurant versuchte mit einem Google-Hack viele neue Gäste zu gewinnen. Das hat durchaus funktioniert. Allerdings anders als beabsichtigt. Was andere Restaurants daraus lernen können.
Ein asiatisches Restaurant in New York hat sich für den Namen «Thai Food Near Me» entschieden, um von der häufigen Google-Suchanfrage «near me» zu profitieren. Die Gründer:innen hofften, durch diesen Namen einen Vorteil im Google-Ranking zu erlangen, da der Name genau dem Suchwortlaut entspricht (Thai Restaurant in der Nähe), wie The Verge berichtet.
Neue Suchfunktion seit September 2022
Google hat im Herbst 2022 eine Reihe neuer Funktionen für Maps, Suche und Shopping einführt, wie TechCrunch berichtete. Die Mehrheit der neuen Funktionen wurde während des Search-On-Events im September vorgestellt und wurde daraufhin schrittweise für die Nutzer ausgerollt.
Seither können Nutzer die Suche verwenden, um ihr Lieblingsgericht in einem nahegelegenen Restaurant zu finden. Zum Beispiel «Trüffel-Mac-and-Cheese in meiner Nähe». Daraufhin zeigt Google Restaurants in der Nähe an, die dieses Gericht auf ihrer Speisekarte haben. Naja, sofern es das gibt.
Plan ging auf wegen Backlinks
Google bewertet jedoch nicht nur anhand des Namens, sondern auch nach drei Hauptkriterien: Relevanz, Entfernung und Bekanntheit. Relevanz ergibt sich aus der Übereinstimmung der Unternehmensdaten mit der Suchanfrage, während die Entfernung auf den Standort des Suchenden bezogen ist. Bekanntheit wird durch Faktoren wie Rezensionen und Erwähnungen auf anderen Websites beeinflusst.
In den USA gibt es bereits verschiedene Geschäfte, die die „Near me“-Namensgebung nutzen. Im DACH-Raum hingegen sind solche Namen bei Restaurants noch nicht verbreitet. Eine Google-Suche ergab keine entsprechenden Ergebnisse, was darauf hindeuten könnte, dass solche Geschäfte die von Google genannten Kriterien noch nicht ausreichend erfüllen.
Die Sache hat also den Haken, dass der Suchalgorithmus sich nicht einfach durch den Namenszusatz «in meiner Nähe» austricksen lässt. Das Restaurant hat in Sachen SEO trotzdem enorm profitiert. Unzählige Medien haben über den Fall berichtet und das Restaurant verlinkt. Das hat für viele wertvolle Backlanks gesorgt. Das widerum sorgt für ein gutes Ranking.
Was andere Restaurants aus dem Fall lernen können
Die Algorithmen von Suchmaschinen auszutricksen funktioniert meist nur mässig. Oftmals geht der Schuss nach hinten los. Stattdessen aber lohnt es sich, Suchmaschinenoptimierung zu betreiben und damit die organische Sichtbarkeit zu erhöhen.
Hier 5 Möglichkeiten, wie das funktionieren kann:
1. Eine starke Marke aufbauen
Gäste, die sich an den Namen des Restaurants oder Hotels erinnern, geben diesen auch direkt in die Suchmaschine ein. Es ist daher wichtig, gerade in der digitalen Welt sich nicht von irgendwelchen Buchungsportalen die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Zum Beispiel indem die gesamte Kommunikation mit den Gästen am Ende über Drittanbieter wie OpenTable , Bookatable oder Tripadvisor erfolgt. Vielmehr ist es wichtig, dass Gastronomiebetriebe ihre Marke auch in der gesamten digitalen Gästekommunikation umsetzen können und die eigene Marke samt eigenem Look&Feel in der Kommunikation zu verankern. Dabei unterstützen smarte Restaurant Management Systeme wie aleno.
2. Storytelling entwickeln
Es lohnt sich, nicht nur ein kulinarisches Angebot zu kreieren, sondern idealerweise ein Erlebnis, über das man spricht. Wer es schafft, ein gutes Storytelling zum Essen oder zum Hotel zu erarbeiten, der steigert nicht nur die Erinnung an das Erlebnis, sondern sorgt dafür, dass auch die Mund-zu-Mund-Propaganda erfolgreicher, weil eindrücklicher wird. Ebenso besteht dann auch eher die Chance, dass regionale Medien und Fachmagazine darüber berichten.
3. Website aktuell halten
Regelmässige Updates auf der Website sind ein gutes Signal an Google&Co, dass in dem Betrieb etwas passiert. Das verbessert das Ranking. Egal, ob Blog-Posts, Einbindung von Instagram-Fotos, Event-Ankündigungen mit Beschreibungen und Ähnliches - Content is king. Ausserdem liefert das auch Material für den Newsletter. Email-Marketing ist nach wie vor ein sehr gutes Mittel, um frühere Gäste zu einem erneuten Besuch zu bewegen.
4. Backlinks gewinnen
Wer es schafft, dass zum Beispiel Lieferanten, lokale Medien oder Magazine über den Betrieb berichten und auf die Website verlinken, der verbessert das Ranking damit ganz enorm - so wie beim geschilderten Fall des Thai Restaurants.
5. Die richtigen Schlüsselwörter
Es ist wichtig, dass auf der Website auch die Keywords verankert sind, über die potenzielle Gäste die Website finden sollen. Wer nun denkt: Das ist doch selbstverständlich, der irrt. Es gibt viele Restaurants, die zwar den Namen des Restaurants auf allen Seiten gut verankert haben, aber das eigentliche Angebot wie z.B. «hausgemachte Ravioli mit Oma's Kürbissauce» nur in der Speisekarte als PDF zum Download verwenden. Keywords können sein: Art der Küche, die Lage und besondere Angebote, Lieferanten, Namen der Küchenchefs, Familiennamen, Spezialitäten etc.
Hier haben wir übrigens noch weitere 9 SEO-Tipps für Restaurants und Hotels.
Und hier noch 5 Tipps für bessere Online-Bewertungen.